Nach dem Großbrand auf einem Recyclinghof bei Grevesmühlen sind die Ermittlungen zur Brandursache angelaufen. „Wir können den Verdacht der Brandstiftung nicht ausschließen. Als die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, hat bereits eine relativ große Fläche in voller Ausdehnung gebrannt“, sagte ein Polizeibeamter gegenüber der SVZ. Auf dem Recyclinghof waren am Sonnabend Nachmittag 25 000 Kubikmeter Abfall in Brand geraten. Dabei handelt es sich nach Angaben der Polizei um Gewerbe- und Siedlungsmüll sowie um Altholz.
Das Feuer drohte Sonntag früh außer Kontrolle zu geraten und auf ein angrenzendes Waldstück überzugreifen. „Wir haben mit Mann und Maus von 3 bis 6 Uhr morgens dagegen angekämpft und waren kurz davor, diesen Kampf zu verlieren. Es war eine Materialschlacht“, sagte Sven Esemann von der Einsatzleitung gegenüber der SVZ. Unterstützt wurden die Brandschützer vom Technischen Hilfswerk und von Agrarunternehmen aus Grevesmühlen, Mühlen Eichsen und anderen Orten. Die Landwirte brachten mit ihrer schwerer Fahrzeugtechnik hunderttausende Liter Löschwasser zum Einsatzort, weil ein Hydrant bei der Brandbekämpfung nicht ausreichte.
Auch Messfahrzeuge waren seit Brandausbruch im Einsatz. Nach SVZ-Informationen wurden in der Nacht zum Sonntag zeitweilig erhöhte Schadstoffwerte (Blausäure) in der Luft festgestellt. Dies bestätigte inzwischen auch ein Landkreis-Mitarbeiter. Die Polizei gab Sonntag Nachmittag Entwarnung. Sie bat Bürger darum, Fenster und Türen im Bereich Grevesmühlen vorerst weiterhin geschlossen zu halten.
Nach Angaben der Einsatzkräfte handelt es sich bei dem Feuer auf dem Recyclinghof bei Grevesmühlen um einen der größten Brände in der Geschichte des Landkreises. Es könne noch Tage dauern, bis auch die letzten Glutnester gelöscht sein werden.
Quelle: SVZ