Bildungsreise für die THW Jugend

Jugendliche des Technischen Hilfswerks zu Besuch in Weimar.

Eingangstor von Innen. Die rechte Seite des Gebäudes diente für die fensterlosen Einzelzellen.

Vom 14. bis 18. Oktober fuhren 15 Jugendliche des Technischen Hilfswerks (THW) aus Itzehoe, Parchim, Schwerin und Wismar des zu einer Bildungsfahrt nach Weimar. Das Seminar fand in der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar statt und wurde vom Landesverband des Technischen Hilfswerks für Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein organisiert.

Das Thema der Bildungsfahrt waren Menschenrechte, Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierung. Dazu erarbeiteten die Jugendlichen zwischen 14 und 16 Jahren zunächst in Kleingruppen, was Menschenrechte eigentlich bedeuten. Sie lernten, dass viele Menschenrechte im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert sind und dass diese Gesetze für das gesamte deutsche Volk gelten. Im Anschluss interviewten die Jugendlichen Passanten unterschiedlicher Nationalitäten in der Innenstadt von Weimar. Die interessantesten Interviews waren mit Menschen aus China, Iran, Irak, Japan, Syrien, Vietnam und aus der Türkei. Und tatsächlich erfuhren die jungen Interviewer, welche Menschenrechte in diesen und anderen Ländern verletzt werden. So wurde z.B. von Einschränkungen der Rede- und Meinungsfreiheit, fehlender Gleichberechtigung von Mann und Frau oder Eingriffen in die Privatsphäre berichtet. Aber auch deutsche Passanten berichteten von Einschränkungen, z.B. dass in Deutschland Gewaltverbrecher häufig mehr Beachtung erfahren würden als die Opfer selbst.

Den zentralen Programmpunkt der Bildungsfahrt stellte der Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald dar. Während der Führung durch die Gedenkstätte erfuhren die Jugendlichen, dass genau dort, wo sie gerade standen, viele verschiedene Menschengruppen zu Zeiten des Nationalsozialismus eingespeert, gequält, gedemütigt oder gar getötet wurden. Diese waren unter anderem Politiker, Juden, Homosexuelle, Sinti und Roma, aber auch viele Menschen verschiedener Nationalitäten. Von etwa insgeamt 250 000 Häftlingen wurden im Konzentrationslager Buchenwald über 56 000 Menschen umgebracht. Auch ein Film über das Lager wurde gezeigt. Eine beängstigte Stille lag über alle Teilnehmer, als dieser vorüber war.
Nachmittags wurde der Lagerbesuch ausgewertet und die Jugendlichen erzählten untereinander, was sie erlebt und erfahren hatten. Dies half ihnen, das Gesehene zu verarbeiten.

Am Ende der Fahrt waren sich alle THW-Jugendlichen einig, dass die Bildungsfahrt ein voller Erfolg war. Jede und jeder Einzelne konnte sich die Frage stellen, was sie oder er für eine gleichberechtigtere Gesellschaft tun kann. So setzte ein Umdenken ein, dass auch nach der viertägigen Reise noch fortwirkt.


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